Was: Der österreichische Neurologe und Psychiater Viktor E. Frankl war davon überzeugt, dass es dem Menschen im Kern seiner Persönlichkeit nicht um Triebbefriedigung (Freud) oder dem Streben nach Macht und Anerkennung geht (Adler), sondern darum Sinn im Leben zu finden und diesen zu verwirklichen. Bei manchen Menschen kann dieser Wille so sehr frustriert sein, dass dies zu Krankheit, Sucht (Sinn-Ersatz), Depression oder gar Selbstmord führt.
Auf dem Grund dieser Annahme entwickelte er in der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts eine neue Richtung der Psychotherapie, die er selbst Logotherapie nannte.
Nachdem Frankl und beinahe seine gesamte Familie ins Konzentrationslager deportiert wurden, war er gezwungen seine Thesen über den unverlierbaren Sinn des Lebens anhand seines eigenen Schicksals einer schweren Probe zu unterziehen.
Durch sein Überleben und seinem damit verbundenen „Trotzdem Ja zum Leben sagen“, war es Ihm möglich sein Wissen und seine Erfahrung in zahlreichen Büchern und Vorträgen an seine Mitmenschen weiterzugeben. Auch dieser Vortrag soll dazu beitragen den Studierenden ein erstes Eintauchen in Frankls Gedankenwelt und in sein „heilsames Menschenbild“ zu ermöglichen.
Konkret wird folgendes Im Vortrag bezüglich der Logotherapie thematisiert werden:
- Der von Frankl beschriebenen „Wille zum Sinn“
- Frankls Aufbegehren gegen Determinismus, Reduktionismus und Nihilismus
- Die Fähigkeit des Menschen zur „Selbstdistanzierung“ und die damit verbundene „Trotzmacht des Geistes“
- Die Willensfreiheit des Menschen und seine damit verbundene Verantwortung
- Die Selbsttranszendenz der menschlichen Existenz
- Die Möglichkeit für jeden Menschen, zu jeder Zeit und in jeder Situation Sinn zu finden
- Ein Überblick über die Methoden der Logotherapie
Auch die Anwendungsbereiche der Logotherapie werden dargestellt und es wird klar werden inwieweit die Studierenden später die Logotherapie in Ihre berufliche Tätigkeit integrieren, oder Sie sich als Logotherapeut*innen selbständig machen können. Auch über die Ausbildungsmöglichkeiten zum/zur Logotherapeut*in wird berichtet werden.
Wer: Henrik Filipczak (B.A. Erziehungswissenschaft und Logotherapeut (DGLE) in Ausbildung)
hat während seiner Studienzeit (2014 bis 2019) seine Leidenschaft für die Logotherapie entdeckt und befindet sich mittlerweile im 2. Jahr der Ausbildung zum Logotherapeuten (DGLE) an der Akademie für Logotherapie und Existenzanalyse in Mainz. Er arbeitet neben seiner Ausbildung in Frankfurt in der sozialpädagogischen Familienhilfe und der Erziehungsbeistandschaft.
Wann: 26.11.21 – 15-16:30 Uhr
Wo: SR 02-761 im 2. OG des GFG
Anmeldelink: https://www.surveymonkey.de/r/RL28GCR